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19.11.2007 / Stellungnahme von Irmhild Knoche zum Umbau/Ausbau des Rathauses und Gebäudekonzept

Bündnis90/Die Grünen und WIR begrüßen die Modernisierung des Rathauses. Davon werden auch Signale für die künftige Stadtentwicklung ausgehen.
U. E. müssen bei der Planung noch folgende Fragen beantwortet werden:

1. Wie stellen sich die Umbaukosten dar, wenn man die Kosten für die Miete eines weiteren Gebäudes mit berücksichtigt?

2. Wie groß ist der Raumbedarf bei zukunftsgerechter Betrachtung?

3. Was geschieht mit den Häusern Lange Straße 1 und Marktplatz 9 in sinnvoller Weise?

4. Welche Kosten entstehen in der Nutzungszeit des erneuerten Rathauses?


Zu 1: Die Umbauvariante Nr. 8a verursacht die höchsten Kosten bei größtem Raumzuwachs. Bei dieser Lösung wäre die Nutzung weiterer Häuser unnötig.
Die kostengünstigere Variante Nr. 5 setzt die weitere Nutzung des Hauses Lange Straße 1 voraus. Die Mietkosten dieses Hauses für 25 Jahre belaufen sich, nach Angabe der Architektin auf 675.000€ ! Dazu kämen noch Nebenkosten. Daran gemessen erscheinen die Mehrkosten für die größere Variante 8a nicht nur gerechtfertigt, sondern noch besonders rentabel.

Zu 2: Im Zuge der Veränderungen aufgrund der demografischen Entwicklung und der weiter fortschreitenden interkommunalen Zusammenarbeit wird sich die Verwaltung weiter verschlanken. Deshalb macht es wenig Sinn, den zukünftigen Raumbedarf zu groß anzusetzen. Unterstützt wird dieser Gedankengang von den in Kürze anstehenden Vorruhestandsregelungen von 4 Mitarbeitern.
Wir können uns daher gut vorstellen, nicht die am derzeitigen vorhandenen Personal orientierte Lösung zu realisieren, sondern eine etwas kleinere. Und zusätzlich für eine Übergangszeit von 5-10 Jahren eine kleine Außenstelle zusätzlich zu betreiben. Nach geschrumpfter Verwaltung könnten dann z.B. die Räume im Haus Marktplatz 9 oder Lange Straße 1 entbehrlich werden.
Grundlage einer Umbauplanung sollte immer eine Bestandsaufnahme des Personals und eine ausdiskutierte Zukunftsplanung desselben sein. Leider wurde uns diese unverzichtbare Grundlage bisher nicht vorgelegt.

Zu 3: Gehen wir davon aus, dass langfristig das Haus Markt 9 (Bücherei, Bauamt) nicht mehr von der Stadt gebraucht wird, wäre ein Verkauf wegen seines guten Zustandes durchaus möglich. An seiner denkmalgeschützten Fassade würde sich nichts ändern. Das renovierungsbedürftige Haus Lange Straße 1 würde im Besitz der Stadt verbleiben und könnte vom Erlös des Verkaufs von Markt 9 renoviert und städtischerseits genutzt werden, z. B. als Stadtbücherei plus Restbürofläche oder plus Infogalerie. Damit würden wir unserer Verantwortung gegenüber den denkmalgeschützen Gebäuden Marktplatz 9 und Lange Straße 1 gerecht.

Zu 4: Wir erwarten von der Architektin im Zuge der detaillierten Kostenberechnungen auch eine Berücksichtigung und Darstellung der Komplettkosten über eine Nutzungszeit von 25 oder 50 Jahren. Insbesondere sollten der verbesserte Wärmeschutz an der Außenhülle des Rathauses bzw. ein Wärmekonzept eventuell mit dem Einbau eines BHKW dargestellt werden.

Zusammenfassung:

Wir favorisieren die Variante 7 (d.h. einfacher Anbau) incl. Restbüroflächen in Lange Straße 1, halten aber einen Verkauf des Hauses Lange Straße 1mit anschließender Miete durch die Stadt selbst für unrentabel. Wir würden diese Liegenschaft behalten wollen, unter den eben beschriebenen Bedingungen selbst restaurieren und weiternutzen wollen.

Alternativ können wir uns aber auch die Variante 8a vorstellen, jedoch nur bei städtischer Nutzung des Hauses Lange Straße 1 und Verkauf von Marktplatz 9, wie beschrieben wenn die Hochrechnung aller Folgekosten dieses rechtfertigt.

Auf Grund unserer Verantwortung für die städtischen Liegenschaften Lange Straße 1 und Marktplatz 9 können wir der Beschlussempfehlung zur Variante 8 nur mit folgender Erweiterung, die ich jetzt hiermit beantrage, zustimmen:

"Zudem ist ein tragfähiges Nachnutzungskonzept der Gebäude Lange Straße 1 und Marktplatz 9 incl. Stadtbücherei zu entwickeln und eine Hochrechnung aller Folgekosten über die Nutzungsdauer des Rathauses anzustellen."

Irmhild Knoche


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